"Letzter Schnee" - Ein Bild kehrt zurück nach Hellerau

"Letzter Schnee"

Im ausklingenden Winter 1932 malt Paul Sinkwitz das Bild „Letzter Schnee“. Das Motiv fand er direkt vor seiner Haustür. Der Abhang westlich der Grünen Telle war damals nur spärlich bewaldet. Hellerauer fuhren dort im Winter mit Skiern hinunter zum Augustusweg, wo heute Kräne einer Maschinenbaufirma stehen.

1955 nahm Paul Sinkwitz einen Lehrauftrag für Schrift und Grafik an der Meisterschule in Stuttgart an. Die Familie Sinkwitz verließ Hellerau in Richtung Westen und mit ihr auch die Bilder des Malers. Die Tochter Bettina Sinkwitz-Schau, Mitglied im Bürgerverein, erinnert sich an eine glückliche Kindheit in Hellerau. Sie besuchte nach der Wende regelmäßig die Gartenstadt. Nach der Wiedereröffnung der Waldschänke im Jahre 2013 entstand in der Familie der Wunsch, etwas nach Hellerau zurückzugeben. Eine Schenkung von drei Bildern war im Gespräch. Aber der damalige Vorstand der Waldschänke wollte die Verantwortung für die wertvollen Bilder nicht übernehmen.


Sinkwitz bild webIm vergangenen Herbst gab es wieder eine erneute Kontaktaufnahme nach Hellerau. Roswitha Sinkwitz-Horowski, selbst sehr krank, beauftragte ihre Schwester Bettina mit der Schenkung des Bildes „Letzter Schnee“ an den Verein Bürgerschaft Hellerau. Der Wunsch der inzwischen Verstorbenen wurde erfüllt. Wolfgang Gröger holte im November das Bild aus Kassel ab, wo es im Fundus des Nachlasses von Paul Sinkwitz deponiert war. Vorerst wird es einen ehrenvollen Platz im Vereinsbüro finden, vielleicht irgendwann einmal in einen kleinen Hellerau-Museum.