SCHRIFT

Unsere Grenzen sind offen. Kein Stacheldraht, keine Grenzsicherungen, jeder kann rein. Meist sind es die Katzen der Nachbarn, aber auch Waschbär, Fuchs und Wildschwein wurden schon gesichtet und im Winter viele seltene Vogelarten. Wir haben einen echten Multi-Kulti Garten.

Maulwurf

Seit längerem bekommen wir auch schon unterirdisch Besuch aus dem Brachgelände hinter unserem Grundstück. Kleine Erdhügel und Beulen im Rasen deuten darauf hin. Der Maulwurf ist allerdings ein reiner Wirtschaftsflüchtling. Es gibt keinen Krieg auf dem Brachgelände und vor Verfolgung ist er auch sicher, solange er unter der Oberfläche bleibt. Aber bei uns gibt es einfach mehr und dickere Regenwürmer! Einen Antrag auf Asyl nach Artikel 16 unserer Verfassung müssten wir demnach ablehnen. Also ausweisen?

Ich habe nichts gegen Maulwürfe! Wer einmal dieses seidenweiche Fell gestreichelt hat und dieses putzige Tier in der Hand gehabt hat, der wird ihm nie etwas zu leide tun können. Wenn aber die Pflastersteine der Gartenwege absacken, weil er darunter eine Schnellstraße gebuddelt hat, dann hört der Spaß auf. Steine raus, Sand vom Heller und Steine wieder rein und 2 Tage später zeigen kleine gelbe Sandhaufen rechts und links des Weges, dass die ganze Aktion sinnlos war.
Nun hat er aber nicht mit meiner Geduld gerechnet, denn irgendwann habe ich ihn erwischt und dann abgeschoben in seine Heimat – im Eimer, ans äußerste Ende des Brachgeländes.

Es hilft leider nicht, nach 2 Wochen ist er wieder da. Wir brauchen eine ganz andere Strategie, die langfristig wirkt. Wir werden ihn integrieren müssen, aber er muss sich dann auch an die Regeln halten: Beete und Komposthaufen OK, Beulen im Rasen geht gar nicht! Er versteht mich nur nicht. Wann endlich bietet das Goetheinstitut Deutschkurse für Maulwürfe an?

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