
Die Baugruppe des Bürgervereins ist sozusagen das Urgestein des Vereins. Bereits 1989 fanden sich Interessierte zusammen, denen der Erhalt der 1. deutschen Gartenstadt Hellerau als kulturelle und architektonische Besonderheit am Herzen lag. Unter dem Dach des Kulturbundes der DDR gründete sich die „Interessengemeinschaft Hellerau“, aus der später der heutige Verein wurde.
Die Arbeitsgruppe „Bau und Denkmalpflege“ des Vereins trifft sich in regelmäßigen Abständen, ca. drei- bis viermal im Jahr, um sich mit den aktuellen Themen in der Hellerauer Bautätigkeit zu befassen. Ein Schwerpunkt ist derzeit das Bund-Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz Gartenstadt Hellerau“, das beachtliche Sanierungs- und Erneuerungsmaßnahmen in der Gartenstadt bewirkt hat. Den Mitgliedern der Baugruppe ist es wichtig, mit den zuständigen Behörden Stadtplanungsamt und Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden in Kontakt zu bleiben, an der Entwicklung und Förderung unserer wohl einmaligen Gartenstadt aktiv mitzuwirken, aber auch auf gestalterische Mängel bei Neubau und Sanierung hinzuweisen. Die Mitglieder der Baugruppe stehen darüber hinaus unterstützend zur Seite wenn es gilt, Förderanträge für Sanierungsmittel zu beschaffen, auszufüllen und bei der zuständigen Behörde einzureichen.
Großes Interesse gilt vor allem der nach Sächsischem Denkmalschutzgesetz unter Schutz gestellten so genannten „Sachgesamtheit Hellerau“. Wie wird zukünftig mit der Gestaltung des öffentlichen Raumes umgegangen? Welche Baufehler der Vergangenheit können wie und in welchem Zeitraum ausgeglichen werden? Wie können der Gartenstadtgedanke, das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Miteinander befördert werden? Dieser nahezu philosophische Betrachtung steht in der Realität dann die nüchterne Diskussion über klammheimlich privatisierte Gartenwege, die miese Beleuchtung des unbedingt sanierungsbedürftigen Fußweges zu den Deutschen Werkstätten, die Barrierefreiheit für den Markt und die dringend notwendige Umgestaltung der Kreuzungen Hellerand/Karl-Liebknecht-Strasse und Klotzscher Weg/ Hirtenweg gegenüber. Natürlich wird auch über Neubauvorhaben diskutiert und das Wachsen harmonisch gestalteter neuer Häuser in historischer Kulisse mit Freude beobachtet.
Die Baugruppe setzt sich für die Erarbeitung einer Gestaltungssatzung ein, die über die jetzt vorhandene, nur wenige Zeilen umfassende Erhaltungssatzung von 1992 hinaus Gestaltungsrichtlinien beinhaltet, die es sowohl dem sanierungswilligen Bürger als auch der zuständigen Behörde ermöglichen, ohne übermäßigen Aufwand und Recherchen in bundesweiten Archiven die erforderlichen Gestaltungsmerkmale für die betreffende Immobilie abzuschätzen. Diese Gestaltungsrichtlinien sollten aus Sicht der Baugruppe wesentliche Grundlage für die denkmalschutzrechtliche Genehmigungen und deren Auflagen sein. Derzeit wird durch die Baugruppe die Ideen verfolgt, ob diese Gestaltungsrichtlinien nicht durch interessierte Studenten der TU Dresden in Form von Semester- und/oder Diplomarbeiten erarbeitet werden könnten.
Wir würden uns freuen, wenn auch weitere interessierte Bürger Helleraus in der Arbeitsgruppe „Bau und Denkmalpflege“ mitarbeiten wollen. Es gibt viel zu tun und es ist nicht von der Hand zu weisen: – Achtung, die Idylle ist bewohnt!